Ein kleines Paradies

Stauden - die fröhlichen Gesellen

Wer möchte schon gerne zwischen seinen Rosen den nackten Boden sehen? Oder womöglich zwischen den stacheligen Zweigen mühsam das Unkraut herausrupfen, dass sich unter den Rosen fröhlich ausbreitet? Dagegen gibt es ein paar Tricks. Zum Beispiel ein Garten mit  Sträuchern, Heidekraut  und Koniferen, von zentimeterdicken Schichten Mulch umgeben. Eine Menge Leute bevorzugen diese Bepflanzung, weil sie bequem ist. Noch bequemer und dabei äußerst stylish ist auch ein Kiesbeet mit einigen großen Steinen, einem Bambus und  ein bis zwei ausgewählten Sträuchern im japanischen Stil. So etwas passt aber nicht zu unserem Haus und wir  fühlen uns damit auch nicht wohl. Für uns ist das kein Garten. Wir finden, einige schöne Stauden dürfen auf keinen Fall fehlen.

Wer Stauden liebt, muss sich um Unkraut gar nicht mehr viele Gedanken machen. Eine geschlossene Bepflanzung mit schön aufeinander abgestimmten Stauden verdrängt die meisten Wildkräuter und sieht zu jeder Jahreszeit schön und interessant aus.

Es ist  völlig gleichgültig, ob ein Grundstück sonnig oder schattig, der Boden eher sauer oder kalkhaltig, das Grundstück groß oder klein ist. Es gibt auch für jede Klimazone das passende, man braucht sich ja nur in der Natur umzusehen, da wächst auch überall etwas.

Selbst in der trockenen Steppe und in einer sumpfigen Senke, sogar im dichtesten Wald, überall wachsen Stauden.  Egal wie ein Garten beschaffen ist und wo er liegt - es gibt immer einige Pflanzen, die genau richtig dafür sind.

Als wir unser erstes Beet anlegten, gab es darin nur einige Rosen und ein paar einjährige Pflanzen. Das kam daher, dass wir von Gartenpflanzen nicht so viel Ahnung hatten. Natürlich breitete sich das Unkraut auf den kahlen Stellen unter den Rosen aus und es war äußerst schmerzhaft, den Löwenzahn und die Vogelmiere zwischen den stacheligen Zweigen herauszuzupfen.

Die Plackerei hatte erst dann ein Ende, als ich in einem Gartenbuch sah, dass eine Bepflanzung mit Gartenstauden erstens wunderschön aussieht und zweitens dafür sorgt, dass Löwenzahn & Co. kaum noch Chancen haben.

Natürlich gab es viele Experimente und die eine oder andere Pflanze fühlte sich in unserem Garten nicht wohl oder breitete sich zu sehr aus. Ich tauschte sie gegen geeignetere Stauden aus und es wurde ganz anders, als ich es einmal geplant hatte.

Auf einmal hatte ich keine bunten, gepflegten Rabatten, sondern einen verwunschenen Hof mit wuchernden Schlingpflanzen, Gräsern, Farnen und vielen Rosen. Nicht so bunt wie die meisten anderen Gärten, sondern eher zurückhaltend in den Farben, damit er größer wirkt.

Das spannende an einem Garten ist, dass man niemals genau vorhersehen kann, wie er im nächsten Jahr aussehen wird. Jedes Jahr ist er  ein wenig anders und ich freue mich jeden Tag, wie alles wächst und aufblüht und sich verändert.  Der besondere Reiz des Gärtnerns rührt daher, dass ein Garten oft viele Jahrzehnte alt sein kann, und doch jedes Jahr wieder ganz neu ist. Jedes Pflänzchen darin hat man viele Male berührt, es gehegt und gepflegt und sich gefreut, wie schön es sich entwickelt hat. Man hat eine persönliche Beziehung zu jedem einzelnen Gewächs. So spürt man, was Leben wirklich bedeutet.

Ein Überblick über Stauden für unterschiedliche Situationen ist schon in Vorbereitung.


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